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Gejchichte der Römer.
in dieser verfügten, wie oben erzählt ist, die Besitzenden über die Mehrzahl der Stimmen.
§ 62. Porsena. Bald zeigte es sich, daß Rom als Republik nicht mehr so mächtig war wie unter den letzten Königen. Es muhte Kriege mit mehreren seiner Nachbarn führen, die nicht immer glücklich waren. Der
Porsena. König der etruskischen Stadt Clusium, Porsena, erschien vor Rom und siegte in einer Schlacht vor den Toren der Stadt. Ja die Etrusker wären beinahe mit den Fliehenden zugleich über die Tiberbrücke in die Stadt hineingedrungen, wenn nicht der kühne H o r a t i u s C o c l e s vor der Brücke sich ihnen entgegengestellt und sie abgewehrt hätte, bis die Seinen ihm zuriesen, die Brücke sei abgebrochen; dann stürzte er sich in den Strom und erreichte trotz der feindlichen Geschosse unversehrt das linke Ufer. Freilich wurde nunmehr die Stadt belagert, und bald entstand darin Not an Lebensmitteln. Da entschloß sich ein römischer Jüngling, Mucius mit Namen, den Porsena zu töten. Als Überläufer begab er sich in das feindliche Lager; aber er verwechselte mit dem König den königlichen Schreiber und erstach diesen. Mit der Folter bedroht, streckte er, um zu zeigen, daß er keine Qualen fürchte, die rechte Hand ins Feuer und ließ sie langsam verzehren. Bewundernd schenkte ihm Porsena das Leben; Mucius, der seitdem den Beinamen Scävola, d. H. Linkhand, trug, teilte ihm darauf mit, dreihundert römische Jünglinge hätten sich verschworen, ihn zu ermorden. Aus Furcht soll Porsena darauf den Römern Frieden gewährt haben. Seine B e -dingungen waren aber hart; die Römer mußten ihm versprechen, das Eisen nicht zur Anfertigung von Waffen, sondern nur von Werkzeugen für den Ackerbau zu verwenden.
Der ‘Sefliiin der Stiindckiimpfe.
«lagen der § 6z. Die Einsetzung der Volkstribunen. Auch fernerhin bleibt die
Wtbe,ei' geschichtliche Überlieferung noch lange unsicher. Die Geschichte der K ä m p f e
z w i s ch e n d e n P a t r i z i e r n u n d P l e b e j e r n, die sich im fünften
und vierten Jahrhundert v. Chr. abspielen, ist vielfach von der Sage ausgeschmückt. Die Plebejer beklagten sich darüber, daß sie nur geringe politische Rechte besaßen und keine Ämter bekleiden durften, daß die Patrizier hochmütig auf sie herabsahen und nicht einmal die Ehe zwischen Angehörigen beider Stände erlaubt war. Es kam dazu, daß die Gesetze, wie in Athen vor Drakon, so auch damals in Rom, nicht aufgezeichnet waren; und man meinte, daß die patrizischen Richter sich dies oft zu nutze
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Die Phnizier. Die Babyloner und Assyrer. 11
der Hund lief wieder mit. Da kamen sie an das Gestade des Mittelmeeres. Dort lag eine Menge zerbissener Purpurschnecken. Der Hund bi die Schnecken wieder, und seine Schnauze wurde rot. Da erkannte der Herr, ba der Saft dieser Schnecken ein ausgezeichnetes Mittel fei, die Wolle rot zu frben. Nun wrben solche Schnecken gesammelt, nnb mit ihrem Safte frbte man die Wolle purpurrot. Die Purpurfrberei hat beit Phniziern groen Reichtum gebracht.
Die Sage von der Grndung Karthagos. Die wichtigste Ansieblung der Phnizier war Karthago in Norbafrika, in der Gegenb der heutigen Stadt Tunis. der die Grnbung dieser Stadt erzhlt die Sage solgenbes: Die phnizische Knigin Dibo floh vor ihrem Bruder Pygmalion, der ihren Gemahl gettet und besten Reichtmer an sich gerissen hatte, und kam nach Norbafrika. Dort bat sie die Kstenbewohner um so viel Land, als sie mit einer Ochsenhaut umspannen knnte. Gern wrbe die anscheinenb bescheibene Bitte gewhrt. Dibo zerschnitt die Ochsenhaut in schmale Riemen nnb um-zog bannt eine groe Strecke Landes. Auf bieseni errichtete sie eine Burg, die sie Byrsa, b. i. Ochsenhaut, nannte. Die Bewohner der umliegenben phnizischen Pslanzstbte bauten um die Burg eine Stadt, die den Namen Karthago erhielt. Dibo wrbe als Knigin anerkannt. Die Karthager trieben Handel nnb Schiffahrt und beherrschten balb mit ihren Schiffen den Handel der westlichen Mittelmeerlnber. Die wirkliche Grnbung Karthagos durch phnizische Ausiebler fllt ins 9. Jahrhundert v. Chr. Die Rmer nannten die Karthager nach ihrer Herkunft Phnizier ober abgekrzt Puttier.
Die Babyloner und Assyrer.
1. Uberblick der die babylonische und die assyrische Geschichte.
Die Babyloner und Assyrer wohnten in Vorderasien, in den Ebenen der beiden Zwillingsstrme Enphrat und Tigris, die Babyloner am untern Euphrat, die Assyrer am Mittellaufe des Tigris. Das Land zwischen dem Mittel- und dem Unterlaufe der beiden Strme wird Mesopotamien genannt. Mesopotamien bedeutet Land zwischen zwei Strmen.
Um das Jahr 2250 v. Chr. finden wir in Babylonien schon einen hochentwickelten Rechtsstaat. Eine groe Gesetzessammlung des Knigs Hammurabi ist aufgefunden worden, die das brgerliche Recht in allen seinen Zweigen festlegt. Hammurabi hat die Stellung der Frauen, der Sklaven und der Arbeiter dadurch gehoben, da er die Preise fr ihre Arbeit und die von ihnen verfertigten Waren erhhte. Viele herrliche Tempel und Palste zierten Babylon; Euphrat und Tigris wurden durch zahlreiche Kanle verbunden.
Um das Jahr 1250 wurden die Assyrer das herrschende Volk. Ihr erster König soll Ninns, ihre erste Knigin Semiramis gewesen sein. Ninns erbaute die Stadt Ninive am Tigris. Seine Nachfolger dehnten ihre Herrschaft der ganz Vorderasien aus. Im Jahre 772 fhrte König Salmanassar die zehn Stmme Israels in die assyrische Gefangenschaft.
\) Karte 1. -) Delitzsch, Babel und Bibel Ii, S. 24.
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§ 33. Die Ausdehnung der römischen Herrschaft über Italien. 75
Als die Sammler sich noch einmal erhoben, kam es zu einem dritten Kriege (298—290), in welchem die Römer (wiederum 298 durch den Opfertod eines Decius Mus) bei Sentinum siegten.
Nach verzweifelter Gegenwehr mußten die Samniter sich völlig den Römern unterwerfen. Jetzt hatten die Römer ganz Mittelitalien unter ihrerbotmäßigkeit, und es dauerte nicht lange, so streckten sie die Hand auch na ch Unteritalien aus.
d) Der Krieg gegen Pyrrhns. Die Römer hatten mit der reichen und mächtigen Handelsstadt Tarent einen Vertrag geschlossen, nach welchem sie mit ihren Kriegsschiffen die Nähe der Stadt meiden und nicht über das Vorgebirge Lacinium hinausfahren wollten. Als sie einst, dieses Vertrages uneingedenk, doch mit ihren Schiffen vor Tarent ankerten, griffen die Tarentiner dieselben an und bohrten sie in Grund. Die Gesandtschaft aber, welche Genugthuung dafür forderte, wurde vom Pöbel verhöhnt (Besudelung des Gewandes: „dieser Flecken soll mit eurem Blute abgewaschen werden!")- Die Römer erklärten den Tarentinern den Krieg, diese aber nahmen den König Pyrrhns von Epirus in Sold. Pyrrhus, ein ritterlicher, tapferer Abenteurer, getragen von der Hoffnung, in Italien ein hellenisches Reich errichten zu können, kam herbei. Es gelang ihm mit Hilfe einer neuen Schlachtordnung, besonders aber seiner Elefanten, welche die Römer noch nie gesehen (lukauische Ochsen), die letzteren bei Heraklea 280 zu besiegen. 280 Aber weder die schlaue Politik seines Gesandten Cineas (dem der Senat erschien „wie eine Versammlung von Königen"), noch auch das Gold, mit dem er z. B. den einflußreichen Fabricius bestechen wollte, vermochte die Römer zum Frieden zu bewegen. Ein neuer Sieg des Pyrrhus, bei Asculum 279, wurde eben so schwer wie 279 der erste erkämpft. Pyrrhus ging nun, gerufen von den Syra-knsanern, nach Sizilien und bekämpfte hier die Karthager. Aber zurückgekehrt nach Italien, wurde er an der Ausführung seines obengenannten Planes verhindert durch die Römer, die ihn im Jahre 275 bei Maleventum (fortan Beneventum genannt) völlig 275 besiegten, so daß er nach der Balkanhalbinsel zurückgehen mußte.
Bald darauf fand er seinen Tod im Peloponnes.
Mittel- und Süditalien kamen nunmehr unter römische Botmäßigkeit. — Die Römer haben es verstanden, die verschiedenartigen, zum Teil noch immer widerstrebenden Elemente zu einem einheitlichen Ganzen zu ver-
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Fig. 74. Fufsbodenmosaik, 1831 in Pompeji aufgefunden, 6,3 m lang, 3,8 m breit, einem in Alexandria entstandenen Gemlde nachgebildet.
Schlacht bei Issos 333: Alexander, der im Getmmel den Helm verloren hat, strmt gegen Darius vor und durchbohrt einen persischen Feldherrn, der mit seinem verwundeten Pferde gestrzt ist und sich nicht mehr auf dem fr ihn herangefhrten Pferde retten kann. Der Wagen des vor Schrecken
fast erstarrten Perserknigs (kenntlich am Turban) wendet sich zur Flucht.
Das Nebenbild mit seinen Wassertieren weist auf gypten hin.
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Darius Darius
Tod des Antonius. Ende der Kleopatra. 167
Wasser ihren Untergang gefunden, hörte der Widerstand auf.
Die Flotte des Antonius war völlig besiegt (2. Septbr. 31).
Das Landheer an der nahen Küste wartete noch sieben Tage vergebens auf die Rückkehr des mit Kleopatra nach Ägypten geeilten Feldherrn; da ergab es sich an Oetavian.
Erst im nächsten Jahre zog Octavian durch Asien gegen Ägypten. Als er die Grenze Ägyptens überschritten hatte und auf Alexandrien losmarschierte, ging ihm Antonius mit einer Flotte und einem Landheer entgegen; aber die Flotte trat auf die Seite des Octavian, und das Landheer wurde geschlagen. Er sah sich verraten von seinen eigenen Leuten und von Kleopatra, die jetzt den Octavianus in ihre Netze zu ziehen hoffte. Und trotzdem konnte sich Antonius dem bösen Zauber der Verräterin nicht entziehen. Als er flüchtend nach Alexandrien zurückkam, hatte sie sich in ein Grabgewölbe, das sie für sich und ihre Schätze gebaut, eingeschlossen und ließ ihm melden, daß sie sich getötet habe. Das konnte der Unglückliche nicht überleben. Er befahl feinem treuen Sklaven Eros, ihm das Schwert in die Brust zu stoßen; als dieser aber das Schwert gegen die eigene Brust kehrte, durchbohrte sich Antonius mit eigener Hand.
Als er, in seinem Blute daliegend, erfuhr, daß Kleopatra noch lebe, ließ er sich zu ihr tragen, um sie noch einmal zu sehen. Die Thüren der Gruft wurden nicht geöffnet, sondern er ward von Kleopatra und ihren Dienerinnen an Seilen in den oberen Teil des Gebäudes mit Mühe hinausgezogen.
Er starb nach wenig Augenblicken zu ihren Füßen, in einem Alter von 53 Jahren.
Auf den kalten Octavian, der nach Alexandrien gekommen, machten die Künste der Kleopatra keinen Eindruck.
Als sie merkte, daß er sich ihrer bemächtigen und sie nach Rom zum Triumphe mitnehmen wolle, beschloß sie zu sterben.
Sie starb durch Gift, aber in welcher Weise, das ist unbekannt. Mau fand sie entseelt in fürstlichem Schmucke auf 1
ihrem Ruhebette. Ihre vertraute Dienerin Iris lag tot zu ihren Füßen, eine andere ordnete sterbend noch das Diadem an der Stirne ihrer Gebieterin. An einem Arme sah
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Extrahierte Personennamen: Antonius Antonius Antonius Antonius Antonius Octavian
Kämpfe mit den Alpenvölkern. 63
die Abgründe geworfen, die Packtiere rollten, wie stürzende Gebäude, den Berg hinab. Hannibal sah von der Höhe herab das Getümmel an, ohne einzugreifen, denn er fürchtete die Unordnung zu vermehren; als er aber sah, daß der Zug durchbrochen ward, eilte er zur Hilfe herbei und verjagte den Feind ohne Mühe, worauf die Ordnung wieder hergestellt wurde.
Im Thal der Jsere angelangt, züchtigte Hannibal den Feind durch Wegtreibuug des Viehs und Eroberung mehrerer Bergfesten. Als er nach eintägiger Rast durch das breite Thal aufwärts zog, gelangte er am vierten Tage zu der Grenze der Centronen, wo das Thal sich wieder verengte. Die Ältesten der Centronen kamen ihm mit grünen Zweigen und Kränzen entgegen und baten ihn um friedlichen Durchzug, indem sie Geiseln, Wegweiser und Lebensrnittel versprachen. Hannibal nahm an, was sie boten, und gab sich den Schein, als vertraute er ihnen vollständig; doch zog er mit großer Vorsicht weiter. Und bald zeigte sich's auch, daß er recht gehabt; denn als er sich von der Jsere ab nach dem Gipfel des St. Bernhardt hinaufwandte, griffen die Barbaren von hinten und von vorn an und durchbrachen den Zug. Vom Gepäck und von der Reiterei getrennt, übernachtete Hannibal mit seinem Fußvolk an dem s. g. weißen Stein (la röche blanche), einem hohen freistehenden Kreidefelsen am Fuße des St. Bernhardt. Der Fels sicherte ihn gegen die herabrollenden Steinblöcke. Am folgenden Tage drang er glücklich durch die gefährliche Enge und gelangte dann mit dem gesamten Heere, ohne noch viel beunruhigt zu werden, nach vielen Irr- und Umwegen auf den Gipfel der Alpen. Im ganzen hatte er 9 Tage zum Aufsteigen gebraucht. Während das ermüdete und ziemlich entmutigte Heer zwei Tage lang aus der Hochebene zur Seite des St. Bernhardt Rast hielt, sammelten sich in dem Lager noch viele Verirrte und versprengte Nachzügler; auch manches gestürzte Lasttier stellte sich noch ein.
Am dritten Tage begann der Hinabmarsch. Dieser war, obgleich man von feindlichen Angriffen nicht mehr beim-
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Die Phnizier. Die Babyloner und Assyrier.
11
seits und den Lndern des Westens andererseits. Die Hauptgegenstnde ihres Handels waren Leinwand, Purpur. Glas und Schmuckgegenstnde aus edlen Metallen. Die Phnizier haben viele wichtige Erfindungen gemacht. Weberei, Purpurfrberei, die Glasbereitung und die Buchstaben-schrift haben sie erfunden. Sie haben zuerst Geld geprgt.
Die blhendsten Städte der Phnizier waren Tyrus und Sidon. Meist waren die Phnizier einem andern Volke unterworfen, so den gyptern, den Babyloniern, den Persern, den Macedoniern, den Rmern. Jetzt gehrt Phnizien zum trkischen Reiche. Das Land ist verarmt; an der Stelle der frheren volkreichen Städte stehen jetzt elende Fischerdrfer.
Die Erfindung des Purpurs. Der Zufall hat nicht selten wichtige Erfindungen herbeigefhrt. In Tyrus kam einst ein Hund mit roter Schnauze nach Hause. Ein Lappen von Wolle lag auf der Erde. An demselben putzte der Hund seine Schnauze. Dadurch frbte sich der Lappen purpurrot. Sobald der Herr des Hauses dieses sah, ging er den Spuren nach, die der Hund gelassen hatte, und der Hund lief wieder mit. Da kernten sie an das Gestade des Mittelmeeres. Dort lag eine Menge zerbissener Purpurschnecken. Der Hund bi die Schnecken wieder, und seine Schnauze wurde rot. Da erkannte der Herr, da der Saft dieser Schnecken ein ausgezeichnetes Mittel sei, die Wolle rot zu frben. Nun wurden solche Schnecken gesammelt, und mit ihrem Safte frbte man die Wolle purpurrot. Die Purpurfrberei hat den Phniziern groen Reichtum gebracht.
Die Sage von der Grndung Karthagos. Die wichtigste Absiedlung der Phnizier war Karthago in Nordafrika, in der Gegend der heutigen Stadt Tunis. der die Grndung dieser Stadt erzhlt die Sage folgendes: Die phnizische Knigin Dido floh vor ihrem Bruder Pygmalion, der ihren Gemahl gettet und dessen Reichtmer an sich gerissen hatte, und kam nach Nordafrika. Dort bat sie die Kstenbewohner um soviel Land, als sie mit einer Ochsenhaut umspannen knnte. Gern wurde die anscheinend bescheidene Bitte gewhrt. Dido zerschnitt die Ochsenhaut in schmale Riemen und umzog damit eine groe Strecke Landes. Auf diesem errichtete sie eine Burg, die sie Byrsa, d. i. Ochsenhaut, nannte. Die Bewohner der um-liegenden phnizischen Pflanzstdte bauten um die Burg eine Stadt, die den Namen Karthago erhielt. Dido wurde als Knigin anerkannt. Die Kar-thager trieben Handel und Schiffahrt und beherrschten bald mit ihren Schiffen den Handel der westlichen Mittelmeerlnder. Die wirkliche Grndung Kar-thagos durch phnizische Ansiedler fllt ins 9. Jahrhundert v. Chr. Die Rmer nannten die Karthager nach ihrer Herkunft Phnizier oder abgekrzt Punier.
Die Babyloner und Assyrier.
1. Uberblick der die babylonische und assyrische Geschichte.
Die Babyloner und Assyrier wohnten in Vorderasien, in den Ebenen der beiden Zwillingsstrme Euphrat und Tigris, die Babyloner
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313
vermehrte sich die Zahl der Unzufriedenen. Da stand ein jun-
ger Fürst aus dem Cherusker-Volke am Harze als Retter
deutscher Freiheit auf. Es war Hermann, oder Arminius,
wie ihn die Römer nannten, des Fürsten Siegmar Sohn. Er
hatte früher, wie viele Deutsche, römische Kriegesdienste genom-
men und war sogar mit dem Bürgerrechte und der Ritterwürde
beschenkt worden. Doch nie neigte sich sein Sinn zu den Rö-
mern. Mit vermehrtem Hasse kehrte er von Rom, wo er die
Schwäche und Verworfenheit der stolzen Weltüberwinder kennen
gelernt hatte, in seine Heimath zurück. Hier sah er mit In-
grimm die Schmach seines Volkes und faßte den Entschluß, das-
selbe zu befreien. Seinem wohlüberlegten Plane folgte rasche
That. Um den Varus vom Rheine weg in das innere Deutsch-
land zu locken, meldete man ihm Aufstand und Kriegeslärm von
Völkern an der Weser. Die deutschen Volkshäupter, die Varus
sich geneigt glaubte, die aber schon längst für Hermann's kühnen
Plan gewonnen waren, riethen ihm, hinzuziehen und die Empö-
rung zu dämpfen. Sie selbst versprachen ihm, mit ihren Völ-
kern zu ihm zu stoßen, und beurlaubten sich. Der sorglose Va-
rus ging in alle Schlingen, welche ihm gelegt worden. Sofort
brach er mit drei Legionen dahin auf. Sein Weg führte durch
die Wildnisse des Teutoburger-Waldes (im Paderborn-
schenp Nirgends fand er gebahnten Weg, überall dichtverwach-
senes undurchdringliches Gehölz. Heftig herabströmender Regen,
schlüpfriger, sumpfiger Boden hemmte die Schritte seiner schwer
bewaffneten Krieger. Fürchterliche Stürme brauseten in den
Gipfeln der Bäume und vermehrten den Schrecken. Da verließ
Hermann den Hinterhalt, aus welchem er die Bewegungen der
Römer bisher beobachtet hatte. Auch die übrigen Fürsten lang-
ten mit ihren Völkern an, und Varus wurde von allen Seiten
umringt. Drei Tage und drei Nächte hindurch kämpfte der
Überlistete mit seinen vor Hunger und Ermattung erschöpften
Soldaten gegen Feind und Ungewitter an. Nirgends Hülfe,
nirgends Rettung! Da stürzte er sich aus Verzweiflung in sein
Schwert. Seinem Beispiele folgten mehre Unterbefehlshaber.
Nur wenige Römer entkamen, fast alle fielen als Opfer der Er-
bitterung eines freien, schwer gereizten Volkes. Von den Ge-
fangenen wurden mehre den vaterländischen Schutzgöttern ge-
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Extrahierte Personennamen: Hermann Siegmar_Sohn Varus Varus Hermann Varus
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
— 25 —
„Quisquis amat veniat; Veneri volo srangere costas Fustibus et lumbos debilitare deae:
Si pot[is] illa mihi tenerum pertundere pectus,
Cu[r] ego non possim caput ill[i] srangere fuste?“
„Komme hierher, wer ließt; der Venus will ich die Rippen Brechen mit Prügeln uni) ihr weidlich die Schenkel zerßläun:
Kann mir jene das zärtliche Herz im Busen zerreißen,
Warum könnt' ich ihr nicht den Kopf mit Prügeln zerßrechen!"
Ein Liebender wendet sich gegen seinen Nebenbuhler:
„Si quis forte meam cupiet vioflare] puellam, lllum in desertis montibus urat Amor.“
„Wenn jemand mein Mädchen zu verführen gewillt ist,
Ihn verzehre die Ließ' einsam im rauhen Geßirg."
Was ein anderer variierte:
„Quisquis meam f rivalis amicam
lllum secretis montibus ursus edat!“
„Wenn mir die Freundin von einem Rivalen tierberßt wird,
Jir dem öden Geßirg möge ihn fressen der Bär."
Ein dritter hat andere Schmerzen: „Vibius Restitutus hic solus dormivit et Urbanam suam desiderabat“. „Vibins Restitntns schlief hier allein (im Wirtshause) und schmachtete nach seiner Urbana." Manche Sprüche kommen wiederholt vor, z. B. der folgende:
„Quisquis amat valeat pereat qui nescit amare Bis tanto pereat quisquis amare vetat.“
„Sei mir gegrüßt, wer da ließt: wer nicht kann ließen, der fliehe; Zweifach Fluch aber dem, welcher die Ließe verbeut."
Dieses Graffito fand man im Hause des Banquiers L. Cäeilius Jneundus, das im I. 1875 ausgegraben wurde; der Inhalt desselben war aus zwei früheren Inschriften bereits bekannt. In dem Zimmer auch eines der letzthin ausgegrabenen Häuser stand an der Wand ein hübscher Gruß an ein Mädchen:
Va[le] Modesta va[le]. Valeas ubicumq[u]e [e]s „Sei gegrüßt, Modesta, sei gegrüßt;
Möge es dir wohl gehen, wo du auch bist."
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Aquäduct bei Tarragona in Spanien.
die Ohren groß, Nase und Augen plump; um den Hals die keltische Kette, an der Seite ein kurzes messerartiges Schwert, in der Linken den kleinen runden Schild. Die Inschrift zeigt einen römischen Namen und stammt ans der neronischen Zeit. — Im Gegensatz hierzu verraten die Werke antiker Kunst, die ans den spanischen Hauptstädten sich erhalten haben, eine sehr achtungs-werte Technik; dieselbe hat sich hier sogar länger auf der Höhe erhalten als in Italien und anderen Gegendeil.
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an ihren Eigentümlichkeiten haltenden iberischen, teilweise auch keltischen Bevölkerung.
Ans diesen galläcischen Gegenden stammen einige Statuen von einheimischen Kriegern, die recht deutlich die kindliche Entwickelungsstufe der hiesigen Kunst zur Anschauung bringen: die Arme sind der menschlichen Figur enge an den Leib gelegt, die Beine nicht getrennt, der Kopf beträchtlich nach vorn geneigt;
Fig. 20.
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